Ägypten zwischen modellhaften Vorstellungen und historischer Wirklichkeit in der deutschsprachigen Hochliteratur und Reisebeschreibung

Document Type : مقالات بحوث مبتکرة

Author

German Department, Faculty of Languages and Translation, Al-Azhar University

Abstract

Ägypten, Land der ewigen und unenträtselten Geheimnisse, Land der sagenhaften Tempel und verblüffenden Wunder, das älteste Reiseland der Welt, das griechische Philosophen und römische Kaiser aus verschiedenen Gründen anzog, aber auch Ägypten der koptischen und islamischen Sehenswürdigkeiten und der tiefgreifenden Geschichte — wie wird dieses uralte Land, Wiege der menschlichen Geschichte, in der deutschen Literatur dargestellt?
An Hand von Texten aus verschiedenen Richtungen der Hoch- und Reiseliteratur wollen wir einige Tendenzen der deutschen Literatur erkennen, die uns eine Vorstellung vom Umgang der deutschen Dichtung mit Ägypten ermöglichen. 
Sowohl bei Schiller als auch bei Novalis dient Ägypten als Bild des Weisen, Heiligen, Erhabenen, als eine Vorstellung, die im Gedächtnis der Menschheit, deren Sprachrohr bald Schiller, bald Novalis ist, über das historische Ägypten besteht, Ägypten des Zauberhaften, Phantasiereichen und Rätselhaften. Bei Achim von Arnim bleibt Ägypten ein Bild des Zauberhaften-Volkstümlichen, während es bei Höcker eine wahre Welt im Auge der Reiseliteratur erscheint.
In dieser Auswahl deutschsprachiger Werke, die Ägypten zum Thema nehmen, haben wir versucht, ein ziemlich unbeschränktes Spektrum zu behandeln, damit man eine möglichst authentische Vorstellung von dem haben kann, wie Ägypten als Thema in verschiedenen Formen und auf verschiedenen Ebenen ın der deutschen Literatur aufgegriffen wird. Es wird hier betont, dass dieses Verfahren keinen Anspruch auf Kanonisierung erhebt, dennoch bleibt es ım Rahmen des Selbstverständnisses des Verfassers eine legale Unternehmung, die von anderen Forschungsrichtungen nicht verbieten lässt.

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